Silbersee 3 Haltern am See-Sythen Karnickelhausen Schmaloer Heide
Immer einen Schritt voraus

Sandgewinnung



Foto: Buch 75 Jahre Quarzwerke Haltern

Nachkriegszeit
In der Geisheide, auf dem Gelände des Herzogs von Croy, siedelte sich 1950 zwischen der WASAG und dem Vogelsberg (zwischen Silberseen 1 und 2 und der A 43) ein weiterer Quarzsandgewinnungsbetrieb an, die „Westfälischen Sand - und Tonwerke Dr.Müller GmbH“ mit Sitz in Dorsten, die ihren Firmennamen 1956 in „Westdeutsche Quarzwerke Dr.Müller GmbH“ änderte.
Der Betrieb wurde 1983 von der „Quarzwerke GmbH“ übernommen: ebenso die Kunstharzumhüllungsanlage der„Chemo Quarz WQD Klüser GmbH &Co KGDorsten 1993“ wurde die alte Quarzsandaufbereitungsanlage des Werkes Sythen, ehemals "Westdeutsche Quarzwerke Dr.Müller GmbH“ abgebrochen.
1951erfolgt zudem die Gründung der„Westfälischen Sandsteinwerke Lindemann & Co“. Als weiteres Unternehmen siedelten sich 1952 die „Vestische Hartsteinwerke Schenking GmbH &Co KG.Sythen“ in Sythen an, die ihr Betriebsgelände durch einen Pachtvertrag mit dem Erbprinz von Croy erwarben und heute noch dort ansässig sind. Die bereits bestehenden „Rheinische Bau- u. Kristallsandwerke GmbH“ waren 1951 in „Rheinische Sandwerke GmbH" umbenannt worden, die ab 1956 unter „Quarzwerke GmbH-Werk Haltern“ firmierten. Im gleichen Jahr nahmen sie auch ihre Anlagen zur Trocknung von Quarzsand und zur Vermahlung von Quarzsand zu Quarzmehl im Betrieb.
Im Werk Haltern der Quarzwerke wurde 1959 eine Anlage zur Herstellung von kunstharzumhüllten Quarzsanden errichtet.
Die dabei entstehenden sogenannten Croningsande werden in der Gießereiindustrie zur Herstellung von Gießformen eingesetzt. 1968 wurde eine neue Hydroklassieranlage in Betrieb genommen.
Danach folgten 1975 Neubau u. Inbetriebnahme einer Nutschbunkeranlage für hydroklassierten Quarzsand
Förderteich Ost / Silbersee 3 1951 begann der Aufschluss des später als Silbersee 3 bezeichneten Abbaufeldes wo zunächst bis 1969 abgebaut wurde.
Um die Aussandungen im vorgesehenen Umfang durchführen zu können, war 1963 die Verlegung des Russenfriedhofs, der im geplanten Abbaufeld lag, nach Hausdülmen beantragt worden.
Am 19.11.1967 (Volkstrauertag), fand die feierliche Neueinweihung des Ehrenfriedhofes durch einen Geistlichen nach orthodoxem Ritus in russischer Sprache statt.
Von 1969 bis 1976 ruhte am Silbersee 3 der Abbau und wurde dann mit Unterbrechungen bis zur endgültigen Einstellung 1992 weiter fortgesetzt. Die Tagesbaufläche von 127 ha mit dem circa 25 m tiefen Silbersee 3 wurde 1994 abschließend rekultiviert und 1995 mit Zulassung des Abschlussbetriebsplanes durch das Bauamt Marl aus der Bergaufsicht entlassen.
Der Landschaftssee ging im Januar 1980 in den Besitz des KVR über und wurde damit der Öffentlichkeit für die stille Naherholung zur Verfügung gestellt. Die heutige Seefläche hat eine Größe von rund 72 ha. Der
„Quarzwerke GmbH – Werk Haltern Haltern“ wurde 1983 im Wettbewerb „Industrie und Landschaft“ die Silberplakette für beispielhafte Rekultivierung im Raum Sythen verliehen.
Silbersee 1. Wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den „Baggerlöchern“ nur von Werksangehörigen und die Karnickelhausenern und einigen wenigen Sythener und Hausdülmenern gebadet, so nahm der Druck „Auswärtiger“ in den 1960er und 70er Jahren immer zu.
1980er Jahren nahmen die Verhältnisse im Aussandungsgebiet durch
„Wildbadende“ nahezu chaotische Ausmaße an. Insbesondere die Anwohner das Sythener Ortsteils Lehmbraken hatten die Hauptlast zu tragen. Selbst Hof- und Garageneinfahrten wurden rücksichtslos zugeparkt. Die B 51 wurde oft derart zugestellt, dass nur noch die Straßenmitte einspurig befahren werden konnte. Erschwerend hinzu kamen noch die zahlreich mit dem Auto anreisenden Besucher des nahe gelegenen Prickinghofes.
Auch Vandalismus rund um die Silberseen mit Beeinträchtigung der Natur (Müllberge, Feuergefahr u.a.) und auch Beschädigungen von Technikeinrichtungen nahmen besorgniserregende Ausmaße an. Die „Quarzwerke GmbH“ und das Ordnungsamt der Stadt Haltern waren überfordert. Der Einsatz der Polizeireiterstaffel Recklinghausen war nicht einmal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Fünfstellige Besucherzahlen an den heißen Sommerwochenenden erforderten dringenden Handlungsbedarf auch überörtlicher Behörden.
Autor Walter Wübbe 2001



In der Kreidezeit wurde während des Santon (Oberkreide), das vor 85,8 Millionen Jahren begann, das Siliziumdioxid des sogenannten "Halterner Sandes" abgelagert. Das gesamte Sedimentationsgebiet erstreckt sich heute auf ca. 900 Quadratkilometern zwischen Recklinghausen, Dorsten, Borken und Coesfeld. Die Lagerstätte erreicht eine Tiefe von durchschnittlich 100 m, in einigen Vertiefungen sogar bis über 250 m. Teilweise hatte sich das urzeitliche Meer (Karnickelhausener Ursee ) schon während der Entstehung der Sande zurückgezogen, so dass sich Dünen bilden konnten, die zum Teil bei späteren Überflutungen wieder abgetragen wurden. Ursprünglich enthielten die Sande noch größere Anteile an Glaukonit (ein K-Al-Fe-Silikat der Glimmergruppe). Im feuchtwarmen Klima des nachfolgenden Tertiärs, das vor 65 Millionen Jahren begann, verwitterten die Glaukonite, wobei das enthaltene Eisen zu Eisenoxid oxidiert wurde. Dieses Eisenoxid überzieht die Sandkörner des Halterner Quarzsandes als dünnes "Häutchen" und verleiht ihm die typische gelblichbraune bis rostbraune kräftige Färbung.
Vor ca. 12 Millionen Jahren, während des Miozäns (Jungtertiär), gruben sich Flüsse mit breiten Tälern in den Untergrund. Die Talsohlen vermoorten und bildeten die Quelle für Humussäuren, die den darunterliegenden Quarzsand von Tonmineralen, Kalk und Eisenbestandteilen befreiten und bis in eine Tiefe von 60 - 70 m auf über 99 Gew.% Siliziumdioxid anreicherten. Dieser Quarzsand findet seine Verbreitung auf einem Streifen zwischen Coesfeld und Oer-Erkenschwick und wird volkstümlich als "Silbersand" bezeichnet. Das Kornspektrum reicht bis maximal 0,71 mm. Unterhalb dieser Zone findet sich der unverwitterte Halterner Sand als grünlicher Glaukonitsand. Dem Miozän, das vor 23 Millionen Jahren begann, verdanken wir auch die Quarz-Lagerstätten .Im Tertiär wurde während des Oligozän (Alttertiär), das vor 33,7 Millionen Jahren begann, südlich des Sedimentationsgebietes des Halterner Sandes der sogenannte "Walsumer Meeressand", ein reiner, sehr gut sortierter Quarzsand mit einer Korngröße bis max. 0,3 mm, abgelagert, vermutlich durch küstennahe, partielle Umlagerung von Teilen der Halterner Sande. Außerhalb der Region sind aus diesem Erdzeitalter die Quarzsande von Nemours oder Fontainebleau in Frankreich bekannt.

Quelle: http://www.euroquarz.de/wissen-ueber-quarzsand-quarzkies/mineralischer-rohstoff-quarz/lagerstaettern-lieferwerke/lagerstaette-dorsten/?no_cache=1&sword_list[]=Haltern

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